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Geschlechtskrankheiten Mann: Ein unangenehmes, aber wichtiges Thema
Geschlechtskrankheiten beim Mann sind nach wie vor ein Tabuthema – und genau das ist das Problem. Viele männliche Betroffene zögern, über Symptome zu sprechen oder ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dabei gilt: Je früher eine sexuell übertragbare Infektionskrankheit erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen – und desto geringer ist das Risiko, andere zu infizieren.
In diesem Artikel klären wir auf über die wichtigsten Geschlechtskrankheiten beim Mann, ihre Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und wie du dich effektiv davor schützen kannst. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit dem Ziel, dir Wissen und Sicherheit zu geben.
Was sind Geschlechtskrankheiten überhaupt?
Geschlechtskrankheiten, medizinisch auch sexuell übertragbare Infektionen (STI oder STD) genannt, sind Erkrankungen, die hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Dazu zählen vaginal-, analer und oraler Verkehr (Oralverkehr). Viele dieser Krankheiten werden durch einen Erreger wie eine Bakterie oder ein Virus ausgelöst. Manchmal reichen bereits Körperflüssigkeiten oder kleinste Verletzungen der Schleimhäute, um eine Ansteckung zu verursachen.
Manche dieser Krankheiten verursachen sofort Beschwerden wie Ausfluss aus der Harnröhre oder Jucken, andere verlaufen zunächst unbemerkt, können aber später zu ernsthaften Komplikationen führen.
Warum betrifft das Thema vor allem Männer?
Männer sind genauso wie Frauen betroffen, aber aus unterschiedlichen Gründen wird das Thema unter Männern oft ignoriert oder heruntergespielt. Viele Symptome sind anfangs wenig auffällig, sodass sie übersehen oder verdrängt werden. Hinzu kommt, dass Männer seltener routinemäßig zum Arzt gehen oder sich testen lassen.
Die häufigsten Geschlechtskrankheiten beim Mann
1. Chlamydien
Chlamydieninfektionen werden durch das Bakterium Chlamydia trachomatis verursacht. Diese Chlamydien-Infektion verläuft bei Männern oft ohne erkennbare Symptome, kann aber dennoch schwerwiegende Folgen haben.
Typische Symptome, wenn sie auftreten:
- Brennen beim Wasserlassen
- Ausfluss aus der Harnröhre
- Schmerzen oder Schwellungen in den Hoden
Unbehandelt kann die Infektion auf die Prostata oder Nebenhoden übergreifen und zu einer Entzündung führen, die im schlimmsten Fall eine Unfruchtbarkeit verursachen kann. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika und ist in der Regel gut behandelbar.
2. Tripper (Gonorrhoe)
Gonorrhoe ist eine der ältesten bekannten Geschlechtskrankheiten und wird durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae (auch Gonokokken genannt) ausgelöst.
Symptome beim Mann:
- Gelblich-grüner Ausfluss aus der Harnröhre
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Mitunter auch Halsschmerzen bei Ansteckung durch Oralverkehr
Tripper ist sehr ansteckend, lässt sich aber gut mit Antibiotika behandeln. Wichtig: Die Partnerin oder der Partner sollte unbedingt mitbehandelt werden. Besonders beim Geschlechtsverkehr ist die Ansteckungsgefahr hoch.
3. Syphilis
Syphilis hat in den letzten Jahren ein Comeback gefeiert. Verursacht wird sie durch das Bakterium Treponema pallidum und verläuft in mehreren Stadien.
Typische Symptome im Anfangsstadium:
- Schmerzloses Geschwür an der Infektionsstelle (Penis, After, Mund)
- Später: Hautausschläge, Fieber, Lymphknotenschwellung
Unbehandelt kann Syphilis das Nervensystem und innere Organe schädigen. Auch hier ist eine antibiotische Behandlung effektiv, vor allem im frühen Stadium. Die Krankheit zählt zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen bei Männern.
4. Herpes genitalis
Verursacht durch Herpes-simplex-Viren (Typ 1 oder 2) zeigt sich diese Infektion durch:
- Schmerzhafte Bläschen am Penis, After oder im Analbereich
- Juckreiz, Brennen, Jucken
- Fieber, Muskelschmerzen
Genitalherpes ist nicht heilbar, aber mit antiviralen Medikamenten behandelbar. Die Infektion kann immer wieder auftreten. Auch hier reicht beim Geschlechtsverkehr übertragen mitunter bereits der Kontakt mit infizierten Schleimhäuten.
5. Humane Papillomviren (HPV)
HPV ist einer der häufigsten STI weltweit. Beim Mann können sich durch bestimmte Typen:
- Feigwarzen (Genitalwarzen) bilden
- In seltenen Fällen auch Peniskrebs entwickeln
Eine Impfung kann vor den gefährlichsten HPV-Typen schützen. Diese wird nicht nur für Mädchen, sondern auch für Jungen und Männer bis 26 Jahre empfohlen.
6. HIV
Das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) ist nach wie vor eine der gefährlichsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Ohne Therapie führt es zu AIDS.
Erste Symptome können grippeähnliche Beschwerden sein. HIV schwächt das Immunsystem, sodass es zu schweren Infektionen und Krebs kommen kann.
Dank moderner Medikamente kann HIV heute gut behandelt werden. Die Viruslast kann so weit reduziert werden, dass sie nicht mehr nachweisbar ist – und somit auch nicht mehr übertragbar.
Symptome: Woran du eine Geschlechtskrankheit erkennen kannst
Die Symptome variieren je nach Krankheit, aber einige Warnzeichen solltest du nie ignorieren:
- Ungewöhnlicher Ausfluss
- Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen
- Juckreiz, Rötungen, Bläschen oder Warzen im Genitalbereich
- Schmerzen im Hodenbereich oder beim Sex
- Fieber oder allgemeines Krankheitsgefühl nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr
Wichtig: Nicht alle STIs verursachen sofort spürbare Symptome. Daher sind regelmäßige Tests besonders bei wechselnden Partnern sinnvoll.
Diagnose: So läuft ein STI-Test beim Arzt ab
Ein Test auf Geschlechtskrankheiten ist einfacher, als viele denken. Der Arzt kann je nach Verdacht:
- Einen Abstrich aus der Harnröhre oder vom betroffenen Bereich nehmen
- Eine Urinprobe verlangen
- Blut abnehmen (z. B. für HIV oder Syphilis)
Die Untersuchung ist schmerzarm und dauert nur wenige Minuten. Das Ergebnis liegt oft schon nach wenigen Tagen vor.
Behandlung: Was tun bei einem positiven Befund?
Die Behandlung hängt von der jeweiligen Krankheit ab. Meist genügen Antibiotika (bei bakteriellen Infektionen) oder antivirale Medikamente (bei viralen Infektionen). Wichtig ist:
- Die Therapie konsequent durchzuführen
- Auch den/die Partner*in zu informieren und ggf. mit zu behandeln
- Auf Sexualkontakte bis zur Heilung zu verzichten
Einmal behandelt, ist man bei vielen Krankheiten nicht automatisch immun. Es kann also zu Wiederansteckungen kommen.
Schutz: So beugst du Geschlechtskrankheiten effektiv vor
Kondome sind nach wie vor der effektivste Schutz vor den meisten sexuell übertragbaren Infektionen. Besonders bei neuen oder häufig wechselnden Partnern sollte „safer sex“ gelten.
Weitere Schutzmaßnahmen:
- Impfung gegen HPV und Hepatitis B
- Regelmäßige STI-Tests
- Offene Kommunikation mit Sexualpartner*innen
Der beste Schutz beginnt mit Aufklärung. Wer Bescheid weiß, handelt verantwortungsvoller – für sich selbst und für andere.
Fazit: Geschlechtskrankheiten Mann – kein Grund für Scham
Ob Chlamydien, Tripper oder Herpes – Geschlechtskrankheiten beim Mann sind behandelbar, wenn sie rechtzeitig erkannt werden. Es geht nicht darum, Panik zu verbreiten, sondern Bewusstsein zu schaffen. Wer sich informiert, regelmäßig testet und Schutz ernst nimmt, kann unbeschwert leben und lieben.
Denk daran: Ein STI-Test ist kein Zeichen von Misstrauen, sondern von Verantwortung. Und Verantwortung ist äußerst attraktiv.
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