Blut im Urin Mann: Ursachen, Diagnose und Behandlung verständlich erklärt

Blut im Urin Mann
Blut im Urin kann beim Mann auf schwerwiegende Erkrankungen hinweisen

Wenn der Urin rötlich wird

Blut im Urin – medizinisch als Hämaturie bezeichnet, ist ein Symptom, das viele Männer erschreckt. Und das zu Recht: Denn obwohl es harmlos sein kann, ist es oft ein Warnsignal des Körpers. Egal ob das Blut mit bloßem Auge sichtbar ist oder nur unter dem Mikroskop entdeckt wird – Blut im Urin beim Mann sollte nie ignoriert werden. In diesem Artikel erfährst du alles über mögliche Ursachen, Diagnoseverfahren, Behandlungsoptionen und warum ein Besuch beim Urologen entscheidend ist.

Was bedeutet Blut im Urin?

Der Begriff Blut im Urin bezieht sich auf das Vorkommen von roten Blutkörperchen im Harn. Dabei wird zwischen zwei Formen unterschieden:

Makrohämaturie

Die Makrohämaturie ist die sichtbare Form. Der Urin verfärbt sich dabei rötlich, bräunlich oder sogar blutig für das bloße Auge sichtbar. Viele Männer bemerken diese Form der Hämaturie direkt beim Wasserlassen.

Mikrohämaturie

Bei der Mikrohämaturie sind die roten Blutkörperchen nur unter dem Mikroskop nachweisbar. Der Urin sieht normal aus, die Verfärbung ist nicht sichtbar, aber im Labor fällt der Befund auf.

Beide Formen sollten ärztlich abgeklärt werden. Vor allem, wenn sie häufig auftreten oder von anderen Beschwerden begleitet sind.

Mögliche Ursachen für Blut im Urin beim Mann

Es gibt zahlreiche Gründe, warum sich der Urin rötlich verfärben kann. Manche davon sind harmlos, andere erfordern eine sofortige medizinische Behandlung. Hier ein Überblick über die möglichen Ursachen:

1. Infektionen der Harnwege

Harnwegsinfekte wie die Blasenentzündung können zu Blutungen führen. Dabei treten oft auch Schmerzen beim Wasserlassen, Harndrang und ein brennendes Gefühl auf. Die Blase, Harnröhre oder sogar die Niere können betroffen sein.

2. Nierensteine und Harnleitersteine

Wenn sich in der Niere oder im Harnleiter Steine bilden und auf dem Weg nach draußen die Schleimhäute verletzen, kann blutiger Urin die Folge sein. Diese Situation ist meist mit starken Schmerzen verbunden, vor allem in der Flanke oder im Rücken.

3. Entzündungen der Niere oder des Nierenbeckens

Eine Entzündung vom Nierenbecken (Pyelonephritis) kann ebenfalls Blut im Harn verursachen. Weitere Symptome sind Fieber, Schüttelfrost und Schmerzen in der Lendengegend.

4. Erkrankungen der Prostata

Bei Männern kann eine vergrößerte oder entzündete Prostata (Prostatitis) zu einer Blutung führen, besonders beim Wasserlassen. Auch ein Prostatatumorgutartig oder bösartig, kann sich durch Hämaturie äußern.

5. Blasentumoren und andere Krebserkrankungen

Ein Tumor in der Blase, der Niere oder im Harnleiter kann Blutungen verursachen. Gerade bei älteren Männern mit Risikofaktoren (z. B. Rauchen) sollte ein bösartiger Tumor als Ursache für das Blut immer ausgeschlossen werden.

6. Verletzungen und mechanische Ursachen

Sportverletzungen, Unfälle oder medizinische Eingriffe (z. B. Katheterisierung) können dazu führen, dass sich der Urin verfärbt. Auch übermäßige körperliche Belastung, wie etwa beim Marathon, kann kurzfristig eine Mikrohämaturie auslösen.

7. Medikamente

Bestimmte Medikamente, wie z. B. Blutverdünner oder Schmerzmittel, können eine Blutung im Bereich der Harnwege begünstigen. In einigen Fällen sind auch rötlich verfärbte Medikamente für einen „falschen Alarm“ verantwortlich.

Die Ursachen für Blut im Urin beim Mann sind vielfältig – von harmlos bis hin zu ernstzunehmenden Erkrankungen. Deshalb ist eine gezielte Diagnose unerlässlich.

Symptome, auf die Männer im Zusammenhang mit Blut im Urin achten sollten

Symptome, auf die Männer im Zusammenhang mit Blut im Urin achten sollten - Grafik

Blut im Urin ist oft nicht das einzige Symptom. Begleitbeschwerden können wichtige Hinweise auf die Ursache liefern. Achte auf:

  • Schmerzen beim Wasserlassen

  • Häufigen Harndrang

  • Brennen in der Harnröhre

  • Flankenschmerzen (Hinweis auf Nierenprobleme)

  • Fieber und Schüttelfrost (Hinweis auf Infektionen)

  • Urin, der rötlich, blutig oder braun verfärbt ist

Diese Anzeichen helfen deinem Arzt, die Diagnose zu stellen und die richtige Behandlung einzuleiten.

Wie erfolgt die Diagnose bei Blut im Urin?

Wenn du Blut im Urin feststellst – egal ob sichtbar oder nicht, sollte zeitnah eine ärztliche Abklärung erfolgen. Der Weg zur Diagnose und Behandlung beginnt in der Regel mit dem Besuch beim Urologen. Folgende Untersuchungen kommen infrage:

Körperliche Untersuchung und Anamnese

Dein Arzt wird dich zu deinen Beschwerden befragen, mögliche Vorerkrankungen und Medikamente durchgehen und eine körperliche Untersuchung durchführen.

Urinuntersuchung im Labor

Eine einfache Urinprobe kann viel verraten. Dabei wird unter anderem geprüft, ob sich rote Blutkörperchen im Urin befinden (Hinweis auf Mikrohämaturie oder Makrohämaturie), ob eine Infektion vorliegt und ob andere Auffälligkeiten bestehen.

Untersuchung unter dem Mikroskop

Der Urin wird im Labor auch unter dem Mikroskop untersucht. Das hilft, auch kleinste Mengen von Blut zu entdecken, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind.

Blutuntersuchung

Ein Blutbild gibt Hinweise auf Entzündungswerte, Nierenfunktion und andere relevante Parameter.

Ultraschall von Niere und Blase

Per Ultraschall können Niere, Harnleiter und Blase sichtbar gemacht werden. So erkennt man z. B. Tumore, Steine oder Fehlbildungen.

Blasenspiegelung (Zystoskopie)

Bei unklarer Ursache erfolgt oft eine Blasenspiegelung, bei der ein dünnes Instrument durch die Harnröhre eingeführt wird. So können die Blasenschleimhaut und die Harnröhre direkt beurteilt werden.

Je nach Verdacht können auch weiterführende Bildgebungen (z. B. CT oder MRT) notwendig sein, insbesondere bei Verdacht auf einen Tumor oder bei komplexen Erkrankungen der Harnwege.

Behandlung von Blut im Urin beim Mann

Die Behandlung von Blut im Urin hängt stark von der jeweiligen Ursache ab. Hier einige mögliche Ansätze:

Behandlung von Infektionen

Bei einer Blasenentzündung oder Nierenbeckenentzündung kommen in der Regel Antibiotika zum Einsatz. Wichtig ist es, ausreichend zu trinken und den Harn regelmäßig zu entleeren.

Entfernung von Steinen

Nierensteine oder Harnleitersteine werden je nach Größe und Lage medikamentös aufgelöst, zertrümmert oder operativ entfernt.

Therapie bei Prostataproblemen

Eine vergrößerte Prostata wird mit Medikamenten oder operativen Verfahren behandelt. Bei Prostatakrebs hängt die Therapie vom Stadium ab und kann Bestrahlung, Operation oder Hormontherapie beinhalten.

Behandlung von Tumoren

Bösartige Tumore in der Blase oder Niere erfordern eine gezielte Krebstherapie, oft bestehend aus Operation, Chemo- oder Immuntherapie.

Anpassung von Medikamenten

Falls Medikamente die Hämaturie ausgelöst haben, kann eine Anpassung oder ein Wechsel erforderlich sein – natürlich in Rücksprache mit dem Arzt.

Wann ist Blut im Urin beim Mann harmlos?

In seltenen Fällen kann Blut im Harn tatsächlich harmlos sein. So kann intensiver Sport, Hitze, bestimmte Nahrungsmittel (z. B. Rote Bete) oder harmlose Reizungen zu einer kurzzeitigen Verfärbung führen.

Aber Achtung: Nur ein Arzt kann zuverlässig klären, ob wirklich keine Erkrankung dahintersteckt. Selbst wenn der Urin nicht mit bloßem Auge blutig erscheint, kann eine Mikrohämaturie bestehen und auch die kann ein ernstes Warnsignal sein.

Warum Männer besonders aufmerksam sein sollten

Blut im Urin beim Mann hat häufig andere Ursachen als bei Frauen. Prostataerkrankungen, Tumore in den Harnwegen und chronische Entzündungen sind bei Männern häufiger. Deshalb sollte kein Mann dieses Symptom auf die leichte Schulter nehmen – besonders, wenn es wiederholt auftritt oder mit weiteren Beschwerden einhergeht.

Fazit: Blut im Urin Mann

Blut im Urin – ob sichtbar oder mikroskopisch, ist immer ein Zeichen, das abgeklärt werden muss. Der Gang zum Urologen ist dabei der wichtigste Schritt. Nur so kann die genaue Diagnose gestellt und eine passende Behandlung eingeleitet werden.

Auch wenn es in manchen Fällen harmlos ist, kann es ebenso ein Symptom für schwerwiegende Erkrankungen sein wie z. B. Tumore, Prostataprobleme oder Nierenleiden. Besonders Männer sollten daher sensibel auf jede Verfärbung des Urins und begleitende Beschwerden reagieren.

Je früher eine Ursache für das Blut im Urin erkannt wird, desto besser sind in der Regel die Heilungschancen. Also: Nicht abwarten, sondern handeln – deiner Gesundheit zuliebe.

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